Sozialpsychologie (7. Aufl., 2023)
ISBN
978-3-662-65296-1

Inhaltsübersicht

1. Einführung in die Sozialpsychologie

2. Forschungsmethoden in der Sozialpsychologie

3. Soziale Wahrnehmung und Attribution

4. Soziale Kognition

5. Das Selbst

6. Einstellungen

7. Strategien zur Einstellungs- und Verhaltensänderung

8. Sozialer Einfluss

9. Aggression

10. Prosoziales Verhalten

11. Zwischenmenschliche Anziehung und enge Beziehungen

12. Gruppendynamik

13. Gruppenleistung und Führung

14. Vorurteile und Intergruppenbeziehungen

15. Sozialpsychologie und kulturelle Unterschiede

 

1. Einführung in die Sozialpsychologie

Die meisten sozialpsychologischen Lehrbücher beginnen einleitend mit Alltagsbeispielen sozialen Verhaltens oder sie setzen eine formale Definition der Sozialpsychologie an den Anfang. Wir halten es für eine bessere Methode, Sie mit unserem Fachgebiet vertraut zu machen, indem wir zunächst exemplarisch einige klassische sozialpsychologische Studien beschreiben. Diese sollen Ihnen einen Eindruck von den Forschungsfragen vermitteln, mit denen sich die Forschenden in der Sozialpsychologie beschäftigen, und von den dabei verwendeten Methoden. Erst danach präsentieren wir eine formale Definition der Sozialpsychologie. Anschließend erörtern wir Unterschiede zwischen der Sozialpsychologie und ihren benachbarten Fachgebieten. Die zweite Hälfte des Kapitels ist der Geschichte der Sozialpsychologie gewidmet; wir werden sie von den Anfangsjahren um 1900 bis in die heutige Zeit behandeln. Unsere amerikanischen Kolleginnen und Kollegen betonen gerne, dass ein großer Teil dieser Geschichte in den USA stattfand. Aus europäischer Sicht möchten wir jedoch darauf hinweisen, dass die Entwicklung der Sozialpsychologie in starkem Maße von europäischen Forschenden beeinflusst wurde. Dieser Einfluss setzte bereits ein, bevor sich die Sozialpsychologie in Europa etabliert hat.

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2. Forschungsmethoden in der Sozialpsychologie

Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Forschungsmethoden in der Sozialpsychologie, von der Entwicklung einer Theorie bis zur Datenerhebung. Nach der Beschreibung dreier quantitativer Forschungsstrategien (Experiment, Quasiexperiment und Umfrageforschung) wird kurz auf qualitative Ansätze eingegangen; der Schwerpunkt liegt dabei auf der Diskursanalyse. Danach werden die Schlüsselelemente des Experiments behandelt, weil dies die am weitesten verbreitete Forschungsmethode in der Sozialpsychologie ist. Zudem beschäftigen wir uns mit Gefährdungen der Validität von Experimenten, der Wichtigkeit von Replikationen und den Problemen experimenteller Forschung in der Sozialpsychologie. Im letzten Abschnitt des Kapitels werden verschiedene Methoden der Datenerhebung dargestellt (Beobachtung, Selbstbeurteilung, implizite Messverfahren, Big-Data-Erfassung von Online-Verhalten und physiologische Messverfahren).

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3. Soziale Wahrnehmung und Attribution

Andere Menschen sind so sehr Teil unseres alltäglichen Lebens, dass wir es als selbstverständlich annehmen, sie zu verstehen. Wir sind so vertraut mit ihren charakteristischen Merkmalen und Aktivitäten, dass wir selten darüber nachdenken, wie wir es schaffen, die zwischen ihnen bestehenden Ähnlichkeiten und Unterschiede zu verstehen sowie uns einen Reim auf die verwirrenden oder komplizierten Dinge zu machen, die sie manchmal tun. In diesem Kapitel werden Forschungsarbeiten beschrieben, die zum Verständnis dieser Prozesse durchgeführt wurden. Studien darüber, wie wir andere Menschen wahrnehmen (soziale Wahrnehmung), zeigen, dass unsere Eindrücke, die wir von anderen haben, davon abhängen, welche Informationen uns zur Verfügung stehen und wann. Die Forschung dazu, wie Menschen Verhalten erklären (Attribution), zeigt, dass sie nicht alle möglichen Erklärungen eines Verhaltens als gleich wahrscheinlich ansehen. Beispielsweise schreiben Mitglieder individualistischer Gesellschaften das Verhalten anderer Menschen häufig ihren Persönlichkeiten und Fähigkeiten zu, auch wenn situationsbezogene Faktoren eine wichtige Rolle spielten. Eindrücke und Erklärungen hängen auch von momentanen Motivationen und Zielen ab. Tatsächlich beschreiben und erklären wir soziale Ereignisse unterschiedlich, je nachdem, wer unser Gegenüber ist und in welchen Umständen wir uns befinden.

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4. Soziale Kognition

Wie ist es uns möglich, uns selbst im Bruchteil einer Sekunde und auf der Grundlage minimaler Informationen einen ersten Eindruck von anderen Menschen zu bilden? Wie können wir überhaupt mit der Komplexität sozialer Informationen im Alltag umgehen? Warum nehmen wir andere Menschen in Abhängigkeit von der Situation und unseren eigenen Zielen und Bedürfnissen unterschiedlich wahr? Und wie bilden wir ein moralisches Urteil oder entwickeln Empathie für andere? In der Sozialpsychologie verwenden wir verschiedene Ansätze, um eine Vielzahl sozialpsychologischer Phänomene zu erklären, von denen wir hier nur einige genannt haben. Das vorliegende Kapitel konzentriert sich auf einen spezifischen Ansatz zur Erklärung sozialpsychologischer Phänomene, nämlich den Ansatz der sozialen Kognition. Dieser Ansatz hat zum Ziel, soziale Phänomene zu verstehen, indem er sich auf unterschiedliche allgemeine kognitive Prozesse stützt – darunter Lernen, Kategorisierung, die Aktivierung von Gedächtnisinhalten, Aufmerksamkeit und Denken. Das Kapitel folgt in der Struktur fünf übergeordneten Prinzipien der sozialen Kognition. Die ersten drei Prinzipien beziehen sich auf die Anpassung allgemeiner kognitiver Prozesse an soziale Phänomene und die Abhängigkeit dieser Phänomene von der gegebenen Situation sowie der Motivation der wahrnehmenden Person. Das vierte Prinzip besagt, dass soziale Kognition eine besondere Anpassung der Lebewesen an ihre sozialen Umwelten darstellen kann. Den Abschluss des Kapitels bildet das fünfte Prinzip, nach dem weder allgemeine noch spezifische soziale Prozesse genügen, um einige soziale Phänomene ausreichend zu erklären: Eine Kombination beider Ansätze ist vonnöten. Das Ziel dieses Kapitels ist es, einen Überblick über einen faszinierenden Ansatz zum Verständnis der breiten Vielfalt sozialpsychologischer Phänomene zu geben, die in den anderen Kapiteln dieses Buches genauer beschrieben werden.

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5. Das Selbst

In diesem Kapitel gehen wir näher auf Theorien und Forschungsbefunde zu zentralen Aspekten des Selbst ein. Überall im Kapitel betonen wir die soziale Natur des Selbst. Zunächst beschäftigen wir uns damit, woher die Selbstkenntnis stammt, und erkunden sowohl die persönlichen als auch die gesellschaftlichen Ursprünge. Im Zusammenhang damit denken wir über die Korrektheit (oder Fehlerhaftigkeit) dieser Selbstkenntnis nach. Zweitens gehen wir auf die Organisation und den Inhalt des Selbst im Sinne des Selbstkonzepts und des Selbstwerts ein und überlegen, wie diese Strukturen unsere Verarbeitung sozialer Informationen lenken – sowohl ganz allgemein als auch im jeweiligen kulturellen Bereich, in dem sie sich abspielen. Im dritten Abschnitt richten wir den Fokus auf die Motive, die dem Streben nach bestimmten Selbstkonzepten zugrunde liegen. Viertens analysieren wir mit einem Blick auf die regulatorischen Funktionen des Selbst, wie es uns befähigt, unsere Ziele und Bestrebungen zu verfolgen. Das Kapitel schließt damit, dass wir Prozesse der Identitätsaushandlung erörtern und uns damit beschäftigen, in welchem Ausmaß sich das Selbst ändern kann.

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6. Einstellungen

Die Erforschung von Einstellungen ist ein zentraler Bereich der Sozialpsychologie. Einstellungen beziehen sich auf unsere Bewertungen von Sachverhalten, Menschen, Gruppen und anderen Arten von Objekten unserer sozialen Welt. Einstellungen sind wichtig, weil sie die Art und Weise beeinflussen, wie wir die Welt wahrnehmen und wie wir uns verhalten. Beispielsweise werden Menschen einen umstrittenen Freistoß im Endspiel einer Fußballweltmeisterschaft wahrscheinlich unterschiedlich wahrnehmen, je nachdem, welche Mannschaft sie unterstützen. Auch unser Abstimmungsverhalten bei Wahlen hängt sehr stark von unseren Sympathien gegenüber den unterschiedlichen Kandidierenden ab. In diesem Kapitel führen wir den Einstellungsbegriff ein. Wir befassen uns damit, wie sich Einstellungen bilden und wie sie organisiert sind. Wir erörtern Theorien, die erklären, warum wir Einstellungen haben. Wir gehen auch darauf ein, wie Einstellungen gemessen werden können, und beschäftigen uns damit, wie unsere Einstellungen dazu beitragen, unser Verhalten vorherzusagen.

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7. Strategien zur Einstellungs- und Verhaltensänderung

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit zwei Strategien zur Einstellungs- und Verhaltensänderung, und zwar der Überredung und dem Einsatz von Anreizen (z. B. Besteuerung, gesetzliche Sanktionen). Im ersten Teil werden wir uns damit befassen, wann, wie und warum Überredung zu einer Einstellungs- und Verhaltensänderung führt, und einen Überblick über empirische Untersuchungen geben, die durchgeführt wurden, um die Gültigkeit dieser theoretischen Annahmen zu prüfen. Der zweite Teil des Kapitels wird sich auf den Einsatz von Anreizen konzentrieren. Um Menschen dazu zu bewegen, dass sie Sicherheitsgurte anlegen oder das Rauchen aufgeben, bedienen sich Regierungen oft gesetzlicher Sanktionen oder der Besteuerung, um das Verhalten direkt zu beeinflussen, und verlassen sich nicht auf die ungewissen Auswirkungen der Überredung. Diese Strategien bewirken durchaus Verhaltensänderungen, aber es ist nicht so sicher, ob sie auch zur Einstellungsänderung führen. Im dritten Teil dieses Kapitels werden wir schließlich auf den Einsatz der Überredung im Bereich der Werbung eingehen.

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8. Sozialer Einfluss

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den vielfältigen Erscheinungsformen und Erklärungen von sozialem Einfluss. Zuerst stellen wir klassische Untersuchungen über die besondere Rolle vor, die soziale Normen beim sozialen Einfluss spielen. Im zweiten Teil des Kapitels fragen wir, warum sich Menschen sozialem Einfluss unterwerfen, und behandeln die Arten des sozialen Einflusses und der Motive, die dem Einfluss aufseiten der Zielperson des Einflusses zugrunde liegen. Im dritten und zentralen Teil des Kapitels wenden wir uns vier besonders wichtigen Forschungsthemen im Bereich des sozialen Einflusses zu: Wir führen ein in die Theorie und Forschung zu Compliance, zum Einfluss zahlenmäßiger Mehrheiten und Minderheiten, zur Entscheidungsfindung in Gruppen und zum Gehorsam. Im gesamten Text werden wir sehen, dass sozialer Einfluss ein zweischneidiges Phänomen ist. Einerseits handelt es sich um den Kitt der Gesellschaft; er sorgt dafür, dass alles funktioniert, und ohne ihn würde die Gesellschaft in vollständiges Chaos versinken. Andererseits kann er zu einer gefährlichen Kraft werden, die für einige extrem unmoralische Formen menschlichen Sozialverhaltens verantwortlich ist.

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9. Aggression

Wenn Menschen gefragt werden, was für ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität am wichtigsten ist, steht für die meisten ein friedliches und harmonisches Zusammenleben mit anderen an erster Stelle. Gleichzeitig ist die Welt jedoch voller Konflikte und Spannungen, nicht nur auf politischer und gesellschaftlicher Ebene, sondern auch in den Beziehungen zwischen Individuen, in der Familie, in Partnerschaften, in der Schule und am Arbeitsplatz. Wie lässt sich erklären, warum es uns trotz des starken Bedürfnisses, Aggression und Gewalt aus unserem Leben zu verbannen, so schwerfällt, das friedliche Zusammenleben zu erreichen, nach dem wir uns alle sehnen? In diesem Kapitel versuchen wir, aus der Sicht der sozialpsychologischen Forschung eine Antwort auf diese grundlegende Frage zu geben. Nach einem kurzen Blick auf die Definition und die Messung von Aggression werden die wichtigsten Theorien zur Erklärung aggressiven Verhaltens dargestellt. Anschließend wird die Frage diskutiert, weshalb nicht alle Menschen gleichermaßen zu aggressivem Verhalten neigen und warum bestimmte Situationen aggressives Verhalten eher begünstigen als andere. Im zweiten Teil des Kapitels werden unterschiedliche Erscheinungsformen aggressiven Verhaltens in der Gesellschaft betrachtet. Das Kapitel schließt mit einem Überblick über Möglichkeiten zur Vermeidung und zum Abbau von Aggression.

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10. Prosoziales Verhalten

In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit verschiedenen Arten prosozialen Verhaltens und erkunden Theorien dazu, warum Menschen anderen Menschen helfen (und wem sie helfen). Wir behandeln prosoziales Verhalten auf der intraindividuellen Ebene (Gibt es biologische Mechanismen, die hilfreiches Verhalten beeinflussen?), auf der interpersonellen Ebene (Welche Rolle spielt die Beziehung zwischen der Person, die Hilfe empfängt, und der Person, die Hilfe leistet?) und auf der Gruppenebene (Was wissen wir über Hilfeverhalten innerhalb und zwischen Gruppen?). Wir erkunden auch, wie situative Faktoren Hilfeverhalten beeinflussen, und zeigen, wie der soziale Kontext der Schlüssel zum Verständnis vieler Formen hilfreichen Verhaltens ist. Außerdem erkunden wir eine ganze Reihe unterschiedlicher prosozialer Verhaltensweisen, beginnend mit spontanem Handeln in Notsituationen bis hin zur langfristigen Unterstützung eines bestimmten Anliegens oder einer bestimmten Person. In diesem Kapitel behandeln wir auch einige grundlegende Fragen zum prosozialen Verhalten. Wir fragen beispielsweise, ob Hilfeverhalten wirklich jemals selbstlos sein kann, ob prosoziales Verhalten zwangsläufig positive Auswirkungen hat und wie prosoziales Verhalten mit der Evolutionsgeschichte zusammenhängt. Im Unterschied zu anderen Lebewesen kooperieren Menschen häufig mit Fremden, oft in großen Gruppen und sogar ohne dass damit ein persönlicher Vorteil bzw. ein Gewinn für die eigene Reputation verbunden ist. Durch die Beschäftigung mit prosozialem Verhalten haben wir die Gelegenheit, einige der Aspekte zu erkunden, die uns Menschen menschlich machen.

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11. Zwischenmenschliche Anziehung und enge Beziehungen

Es ist nur schwer vorstellbar, dass ein Mensch völlig isoliert von anderen Menschen lebt. Tatsächlich sind wir in unserem Alltag fast ständig von anderen umgeben; das reicht von Fremden bis zu Menschen, denen wir uns sehr nahe fühlen, mit denen wir befreundet sind oder mit denen wir eine Liebesbeziehung führen. Doch warum empfinden wir überhaupt das Bedürfnis, mit anderen zusammen zu sein, und warum kann es so schmerzvoll sein, von anderen zurückgewiesen zu werden? Warum fühlen wir uns von einigen Menschen angezogen, von anderen jedoch nicht? Was bestimmt darüber, dass einige Beziehungen von Glück erfüllt sind, während andere in eine Katastrophe zu führen scheinen? Mit solchen Fragen beschäftigt sich dieses Kapitel. Wir beginnen mit einer Erklärung des offenbar natürlichen Bedürfnisses von Menschen, mit anderen in Kontakt zu sein. Wir folgen dann der Entwicklung einer Beziehung und beginnen dabei mit einer Erörterung der Faktoren, die über die anfängliche zwischenmenschliche Anziehung bestimmen, und geben einen Überblick über die Prozesse, die eine erfolgreiche bzw. eine erfolglose Liebesbeziehung kennzeichnen. Wir schließen das Kapitel mit einigen allgemeinen Prozessen ab, die in unterschiedlichen Arten von Beziehungen auftreten können.

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12. Gruppendynamik

Überall im sozialen Leben gibt es Gruppen. In diesem Kapitel beschäftigen wir uns damit, warum Menschen Gruppen bilden und ihnen beitreten und welche verschiedenen Arten von Gruppen es gibt. Des Weiteren behandeln wir drei Analyseebenen: Auf der individuellen Ebene erörtern wir, wie Individuen durch die Anwesenheit anderer beeinflusst und von Gruppen sozialisiert werden. Auf der Gruppenebene beschäftigen wir uns mit der Entwicklung der Gruppe, der Gruppenstruktur (Status und Rollen) und den Gruppennormen. Auf der Intergruppenebene geht es um die Frage, wie das Verhalten der Gruppenmitglieder durch andere Gruppen beeinflusst wird, die in einem bestimmten Kontext relevant sind.

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13. Gruppenleistung und Führung

In diesem Kapitel behandeln wir die Frage, wie soziale Interdependenz und soziale Interaktion die Gruppenleistung beeinflussen. Dabei geben wir Antworten auf die folgenden Einzelfragen: Wie lassen sich gruppenspezifische Effekte auf die Leistung feststellen? Was sind die wichtigsten Hindernisse und Chancen in Bezug auf die Leistung, wenn Menschen in einer Gruppe zusammenarbeiten? Wie können wir die Gruppenleistung systematisch optimieren? Was macht Führung effektiv? Warum ist Führung so entscheidend für die Gruppenleistung? Wir beantworten diese Fragen, indem wir die grundlegenden Prinzipien skizzieren, sie anhand von Beispielen auf spezifische Gruppenaufgaben anwenden und sie selektiv mithilfe empirischer Forschung illustrieren.

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14. Vorurteile und Intergruppenbeziehungen

In diesem Kapitel wird eine Reihe unterschiedlicher Erklärungen für Vorurteile und Diskriminierung zwischen Gruppen präsentiert. Diese reichen von Erklärungen auf individueller Ebene (Persönlichkeit und kognitive Mechanismen) bis zu Erklärungen, die eher auf der Gruppenebene verortet werden können und sich auf die Beziehungen zwischen Gruppen konzentrieren (z. B. realistische Interessenskonflikte und das Streben nach positiver sozialer Identität). Wir beschäftigen uns auch mit Bedrohungen auf der Gruppenebene und Gruppenemotionen, die ebenfalls dazu beitragen, die Vielfältigkeit von Vorurteilen zu erklären. Am Ende des Kapitels stellen wir verschiedene praktischen Strategien zur Verringerung von Vorurteilen dar (z. B. Intergruppenkontakt) und beschäftigen uns mit den Stärken und Grenzen dieser unterschiedlichen Ansätze.

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15. Sozialpsychologie und kulturelle Unterschiede

Wenn die gleiche sozialpsychologische Studie in unterschiedlichen Teilen der Welt wiederholt wird, kommen oft recht unterschiedliche Ergebnisse heraus. Dieses Kapitel stellt ein Modell für kulturelle Unterschiede vor, aus dem hervorgeht, dass dies nicht einfach nur auf methodische Schwächen zurückgeht. Anhand von Studien, die in vorangehenden Kapiteln dieses Buchs erörtert worden sind, zeigt das Kapitel, dass kulturelle Unterschiede für die Sozialpsychologie von Nutzen anstatt ein Problem sein können. Wenn wir die sozialen Verhaltensweisen identifizieren, die in unterschiedlichen Teilen der Welt als besonders typisch hervorstechen, lassen sich Kausalfaktoren berücksichtigen, denen im Mainstream der Sozialpsychologie nur unzureichend Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Es lässt sich auch überprüfen, welche sozialpsychologischen Phänomene universell gültig sind und welche nur in bestimmten Teilen der Welt auftreten.

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