Sprachentwicklung (2020)
ISBN
978-3-662-60496-0

 

Inhaltsübersicht

 

Grundlagen

Kapitel 1: Sprachentwicklung im Überblick

Kapitel 2: Voraussetzungen und Bedingungen eines erfolgreichen Spracherwerbs

Kapitel 3: Spracherwerbstheorien

 

Spezielle Aspekte der Sprachentwicklung

Kapitel 4: Sprachentwicklung und Gehirn

Kapitel 5: Mehrsprachige Entwicklung

Kapitel 6: Sprachentwicklung im Kontext anderer Entwicklungsbereiche

 

Auffälligkeiten der Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsdiagnostik

Kapitel 7: Grundlagen zu Auffälligkeiten und Diagnostik im Kontext der Sprachentwicklung

Kapitel 8: Sprachstandserfassung im Alter von 3 bis 6 Jahren

Kapitel 9: Frühe sprachliche Auffälligkeiten und Frühdiagnostik

Kapitel 10: Sprachentwicklungsdiagnostik bei mehrsprachigen Kindern

Kapitel 11: Definition und Klassifikation von Sprachstörungen

Kapitel 12: Folgeprobleme und begleitende Auffälligkeiten bei Sprachentwicklungsstörungen

 

Förderung der Sprachentwicklung

Kapitel 13: Einbezug der Eltern in die Sprachförderung

Kapitel 14: Sprachförderung in Kindertagesstätten

Kapitel 15: Sprachtherapie mit Kindern

Kapitel 16: Mediale Einflüsse auf die Sprachentwicklung

Kapitel 17: Sprachförderung und Musik

 

Sprachentwicklung unter besonderen Herausforderungen

Kapitel 18: Sprachentwicklung bei Kindern mit Behinderungen

Kapitel 19: Sprachentwicklung, Diagnostik und Förderung bei Kindern mit Hörschädigung

 

 

Grundlagen

 

Kapitel 1: Sprachentwicklung im Überblick

 

In diesem Kapitel wird ein Überblick über die frühe Sprachentwicklung mit Erläuterungen zum zeitlichen Ablauf und den zugrunde liegenden Prozessen gegeben. Zunächst werden die Ebenen des Sprachsystems erläutert und anhand von Beispielen verdeutlicht. Anschließend werden die Meilensteine der Sprachentwicklung ausführlich für das Vorschulalter und mit einem kurzen Ausblick für das Grundschulalter beschrieben. Zur besseren Übersichtlichkeit sind diese getrennt für das 1. Lebensjahr und das 2. bis 6. Lebensjahr dargestellt und nach den Aspekten Sprachverstehen und Sprachproduktion gegliedert.

 

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Kapitel 2: Voraussetzungen und Bedingungen eines erfolgreichen Spracherwerbs

 

Der Spracherwerb beruht auf einem Zusammenspiel von inneren Voraussetzungen aufseiten des Kindes und den jeweiligen Lernbedingungen in der Umwelt. Die Wahrnehmungs-, Denk- und sozial-kognitiven Fähigkeiten des Kindes beeinflussen, wie gut es das vorhandene sprachliche Angebot verarbeiten kann, um sich das Regelsystem der Sprache zu erschließen. Gleichermaßen nehmen die Qualität und die Quantität des sprachlichen Angebots Einfluss darauf, wie schnell und mühelos ein Kind sprechen lernt. Beide Seiten – Kindaspekte und Umweltgegebenheiten – werden in dem vorliegenden Kapitel daraufhin beleuchtet, wie sie einen erfolgreichen Spracherwerb bedingen.

 

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Kapitel 3: Spracherwerbstheorien

 

Wie ein Kind seine Muttersprache lernt, darüber besteht noch keine verallgemeinerbare Erkenntnis. Die sehr verschiedenen Vorstellungen können zunächst grob in sog. „Inside-out- und Outside-in-Ansätze“ dichotomisiert werden. Kennzeichnend für Inside-out-Ansätze ist, dass der Erstspracherwerb im Wesentlichen durch angeborenes sprachliches Vorwissen gesteuert wird, während nach Outside-in-Ansätzen eine Muttersprache wie anderes Wissen zu lernen ist. Letzteres steht in der bis heute leider missachteten Tradition und Weiterführung der Überlegungen von Skinner, der für den Erwerb der Muttersprache ein Lernen am Erfolg als wahrscheinlich postulierte. Für eine Beschreibung und Erklärung des Mutterspracherwerbs, des sprachlichen Verhaltens und des Aufbaus sprachlichen Wissens werden in diesem Beitrag epigenetische Ansätze und konnektionistische Modellierungen als am ehesten zielführend betrachtet.

„The individual’s linguistic knowledge has both a genetic and a social source. But the former is not specific to language. Whatever is specific to language is social.“ Klein (1996, S. 88)

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Spezielle Aspekte der Sprachentwicklung

 

Kapitel 4: Sprachentwicklung und Gehirn

 

Sprachverarbeitung ist eine Leistung des Gehirns. Insofern sind auch der Spracherwerb und die Sprachentwicklung im Kontext entwicklungsbedingter hirnfunktioneller und hirnanatomischer Veränderungen zu betrachten. Mit elektrophysiologischen und funktionell bildgebenden Methoden lassen sich konkrete Verarbeitungsprozesse des Gehirns direkt beobachten sowie in Abhängigkeit von Alter und Sprachentwicklungsstand vergleichen. Dieser direkte Zugang zur Sprachverarbeitung bietet die bedeutsame Möglichkeit, die der Sprachverarbeitung zugrunde liegenden Prozesse sowie die Sprache als neurokognitive Funktion besser zu verstehen. Zugleich lassen sich strukturell-anatomische Aspekte der Hirnentwicklung im Zusammenhang mit Meilensteinen des Spracherwerbs betrachten und damit die entscheidenden Bausteine und Verknüpfungen des Sprachnetzwerks im Gehirn und seiner Entwicklung aufzeigen. In diesem Kapitel werden wichtige Untersuchungsmethoden und die neurokognitiven Grundlagen der Sprachentwicklung eingeführt und deren Bedeutung an einigen wichtigen empirischen Befunden erläutert.

 

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Kapitel 5: Mehrsprachige Entwicklung

 

Unter den Terminus „Mehrsprachigkeit“ fallen verschiedene Dimensionen: Territoriale Mehrsprachigkeit meint das gleichzeitige Vorhandensein mehrerer Sprachen auf einem Territorium (wie in Belgien oder der Schweiz), institutionelle Mehrsprachigkeit die Nutzung verschiedener Sprachen in Institutionen und Behörden (z. B. im Europäischen Parlament in Brüssel), die gesellschaftliche Mehrsprachigkeit bezeichnet z. B. Grenzregionen oder tatsächlich bi- und multilinguale Länder (Kanada, Luxemburg), und individuelle Mehrsprachigkeit bezeichnet schließlich die Fähigkeit einer Person, in mehr als einer Sprache zu kommunizieren. Die Mehrheit der Weltbevölkerung ist der letzten Definition folgend damit mehrsprachig; „mehrsprachige Entwicklung“ also unter „speziellen Aspekten der Sprachentwicklung“, und damit als von der Norm abweichend zu klassifizieren, ist somit eigentlich unpassend. In Deutschland sprechen mehr als zwei Drittel aller Kinder im Vorschulalter neben Deutsch noch mindestens eine weitere Sprache (Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2018). In diesem Licht betrachtet, ist „mehrsprachige Entwicklung“ in Deutschland daher als Normalfall der kindlichen Entwicklung anzusehen.

 

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Kapitel 6: Sprachentwicklung im Kontext anderer Entwicklungsbereiche

 

Eine der wichtigsten Folgerungen aus der entwicklungspsychologischen Forschung der letzten 40 Jahre ist, dass die kindliche Entwicklung weit weniger synchron und homogen verläuft, als dies im Rahmen globaler strukturtheoretischer Stufentheorien, wie beispielsweise jener von Jean Piaget, angenommen wurde. Trotz einiger grundlegender, bereichsübergreifender Fähigkeiten und Veränderungen erweist sich das Entwicklungsgeschehen als „domänenspezifisch“: Unterschiedliche Bereiche der Entwicklung (z. B. Sprach-, Gedächtnis-, sozial-kognitive und sozial-emotionale Entwicklung, Konzepterwerb) stellen jeweils eigene und damit zumindest teilweise verschiedene Anforderungen an die Kinder, die diese jeweils mehr oder weniger schnell und gut oder aber langsamer und mit mehr Mühe bewältigen. Zugleich lassen sich vielfältige Beziehungen zwischen Entwicklungsbereichen, zwischen Fortschritten, aber auch Verzögerungen in unterschiedlichen Fähigkeits-, Fertigkeits- und Kompetenzbereichen beobachten, z. B. zwischen Wortschatz- und Konzepterwerb; Wortschatz und Arbeitsgedächtnis; Sprachkompetenzen und sozial-kognitiver sowie sozial-emotionaler Entwicklung. Diese Einsicht hat wichtige Konsequenzen sowohl für das Verständnis des Entwicklungsgeschehens mit seiner Dynamik und seinen Einflussfaktoren als auch für die Diagnostik und die Förderung/Intervention.

 

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Auffälligkeiten der Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsdiagnostik

 

Kapitel 7: Grundlagen zu Auffälligkeiten und Diagnostik im Kontext der Sprachentwicklung

 

Kinder durchlaufen den komplexen Prozess des Spracherwerbs normalerweise problemlos und benötigen dafür keine spezielle Unterstützung, so wie dies im Teil I dieses Buches beschrieben ist. Allerdings gibt es auch einen substanziellen Anteil von Kindern mit sprachlichen Auffälligkeiten oder sogar Störungen. In diesem Kontext können sich ganz unterschiedliche Fragstellungen ergeben, die im Rahmen einer sprachlichen Diagnostik zu beantworten wären. Die in diesem Kapitel aufgeführten Beispiele für Fragestellungen, die im Zusammenhang mit sprachlichen Auffälligkeiten von Kindern auftreten können, illustrieren, dass es um ganz unterschiedliche Auffälligkeiten geht und dass die aufgeworfenen Fragestellungen in verschiedenen Kontexten zu beantworten sind. In allen Beispielen ist mit unterschiedlichen Zielstellungen eine Diagnostik notwendig, um damit einen Ausgangspunkt für Entscheidungen über die richtige Förderung oder auch Therapie für ein Kind zu erhalten.

 

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Kapitel 8: Sprachstandserfassung im Alter von 3 bis 6 Jahren

 

Nach einer Einführung zur Bedeutung der Sprachstandserfassung im jungen Kindesalter werden verschiedene Vorgehensweisen zu deren Durchführung vorgestellt. Hierzu zählen die Erhebung von anamnestischen Angaben, die Durchführung von standardisierten Sprachscreenings und Sprachentwicklungstests. Sprachentwicklungstests werden unter dem Aspekt von allgemeinen vs. spezifischen Sprachentwicklungstests vorgestellt. Spezifische Sprachentwicklungstests wiederum werden bezüglich der formal-linguistischen Prüfebenen sowie nach rezeptiven bzw. produktiven Sprachfähigkeiten getrennt. Anschließend wird eine Auswahl an Untersuchungsinstrumenten zur Überprüfung von Vorläuferfähigkeiten für den Schriftspracherwerb präsentiert. Es folgt die Diagnostik sprachkommunikativer Fähigkeiten. Den Schluss bildet die qualitative Erfassung von Sprachauffälligkeiten.

 

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Kapitel 9: Frühe sprachliche Auffälligkeiten und Frühdiagnostik

 

Frühe Sprachentwicklung in den ersten 3 Lebensjahren ist durch eine besonders hohe Variabilität gekennzeichnet, was eine große Herausforderung für die Frühdiagnostik darstellt. In den ersten 3 Lebensjahren spricht man deshalb noch nicht von einer Störung Sprachentwicklungsstörungen, sondern von einer Verzögerung der Sprachentwicklung. Bis zum Alter von 24 Monaten stehen aktuell keine zuverlässigen Methoden zur Verfügung, um sprachliche Auffälligkeiten im Einzelfall mit einer ausreichenden diagnostischen Sicherheit beurteilen zu können. Dies ist erst ab dem Alter von 24 Monaten zuverlässig mit Elternfragebögen oder Testverfahren möglich. Die sog. „Late Talker“ haben ein erhöhtes Risiko für die Ausbildung einer späteren Sprachentwicklungsstörung und schneiden in Bezug auf sprachliche Leistungen dauerhaft schlechter ab als Kinder mit einer von Beginn an altersgemäßen Sprachentwicklung. Eine verzögerte Sprachentwicklung kann zudem ein Hinweis auf eine vorliegende Primärstörung (wie eine Hörstörung oder Intelligenzminderung) sein, weshalb vorliegende Verzögerungen im Bereich des aktiven Wortschatzes immer eine differenzialdiagnostische Abklärung erfordern, insbesondere wenn Defizite im Sprachverständnis vorliegen.

 

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Kapitel 10: Sprachentwicklungsdiagnostik bei mehrsprachigen Kindern

 

Die Sprachentwicklungsdiagnostik bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern ist aufgrund der besonders heterogenen Entwicklungsverläufe eine herausfordernde Aufgabe. Eine ausführliche Anamnese, die differenzierte Erfassung der deutschsprachigen Kompetenzen der Kinder sowie eine bestmögliche Einschätzung ihrer Sprachkompetenzen in der nicht deutschen Sprache und die Testung des phonologischen Arbeitsgedächtnisses ermöglichen jedoch eine gute Diagnostik. In besonders uneindeutigen Fällen, kann zusätzlich ein dynamisch angelegter Diagnostikprozess hilfreich sein.

 

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Kapitel 11: Definition und Klassifikation von Sprachstörungen

 

Verzögerungen und Störungen in der Sprachentwicklung sind relativ häufig und ein Risiko für die weitere Entwicklung eines Kindes. Da persistierende Sprachentwicklungsstörungen nicht nur die sprachliche, sondern auch die Gesamtentwicklung eines Kindes beeinträchtigen, sind eine frühe diagnostische Absicherung und eine störungsspezifische Behandlung besonders wichtig. Die Klassifikation von sprachlichen Auffälligkeiten ist komplex und durch unterschiedliche Nomenklaturen gekennzeichnet. Störungen oder Verzögerungen der Sprachentwicklung müssen von umgebungsbedingten Sprachauffälligkeiten abgegrenzt werden. Umschriebene Sprachentwicklungsstörungen sind eine Untergruppe von Sprachentwicklungsstörungen, sie sind genetisch bedingte Störungsbilder, die im Einzelfall unterschiedliche Ausprägungen auf den einzelnen sprachlichen Ebenen haben können. Man unterscheidet rein expressiv ausgeprägte Störungen von zusätzlich vorliegenden Auffälligkeiten im rezeptiven Bereich. Störungen der Aussprache können Teil eines komplexeren Störungsbildes sein oder auch isoliert vorliegen.

 

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Kapitel 12: Folgeprobleme und begleitende Auffälligkeiten bei Sprachentwicklungsstörungen

 

Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen (SES) erleben insbesondere im Schul- und Erwachsenenalter Schwierigkeiten in verschiedenen Lebensbereichen, etwa in ihren schulischen oder beruflichen Werdegängen. Auch das Vorkommen zusätzlicher Auffälligkeiten in nichtsprachlichen Bereichen, z. B. klinisch relevanter Störungen der sozial-emotionalen oder motorischen Entwicklung, ist bei Kindern mit SES im Vergleich zu sprachlich unauffällig entwickelten Kindern erhöht.

 

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Förderung der Sprachentwicklung

 

Kapitel 13: Einbezug der Eltern in die Sprachförderung

 

Die Eltern sind als zentrale Bezugspersonen auch die wichtigsten Kommunikationspartner ihrer Kinder und spielen eine entscheidende Rolle für den Spracherwerb. Eine gezielte Anleitung der Eltern zu einem sprachfördernden Interaktions- und Sprachverhalten führt zu signifikant besseren sozial interaktiven, kommunikativen und sprachlichen Fähigkeiten von Kindern mit einer Sprachentwicklungsverzögerung (SEV) oder -störung (SES). Eine systematische Elternschulung, am besten als Gruppenkonzept, sollte ein fester Bestandteil jeder Frühfördermaßnahme oder sprachtherapeutischen Intervention sein.

 

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Kapitel 14: Sprachförderung in Kindertagesstätten

 

Vor dem Hintergrund der 5 Dimensionen der Kindertagesstättenqualität von Tietze und Kollegen werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Bildungsplänen der Länder zur Sprachbildung und -förderung skizziert. Im Anschluss daran werden exemplarisch evaluierte Sprachförderkonzepte vorgestellt, die spezifischere Anhaltspunkte zur konkreten Umsetzung der Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen geben. Desiderate für die Verbesserung der Sprachförderkompetenzen der Fachkräfte werden abgeleitet und Möglichkeiten der Selbst- und Teamreflexion aufgezeigt.

 

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Kapitel 15: Sprachtherapie mit Kindern

 

Sprachliche Auffälligkeiten bei Kindern stellen sowohl für gelingende Bildung wie auch für die gesunde Entwicklung ein Risiko dar. Damit werden sie auf der einen Seite zum Gegenstand von Förderkonzepten des pädagogischen Systems und auf der anderen Seite zu Symptomen im klinischen Sinne, für die Therapieansätze zur Verfügung stehen. In diesem Kapitel beschreiben wir Formen der Sprachtherapie bei Kindern, wie sie als ärztlich verordnetes Heilmittel bei diagnostizierten Sprachentwicklungsstörungen (SES) zum Einsatz kommen. Einleitend erfolgt dazu die Gegenüberstellung der beiden Interventionsformen „Förderung“ und „Therapie“. Es soll – insbesondere am Beispiel sprachsystematischer Störungen im Kindesalter – nachvollziehbar werden, wann Therapie angezeigt ist, welche Ziele sie verfolgt, auf welcher Methodik sie beruht und was über ihre Wirksamkeit bekannt ist. Dabei gehen wir auf Therapieformen ein, die sich überwiegend auf die individuelle Arbeit zwischen Therapeut/-in und Kind ausrichten, und erläutern, welche unterschiedlichen Rollen die Eltern dabei einnehmen können. Auch Therapiemöglichkeiten und Besonderheiten der Therapie bei sprachentwicklungsgestörten Kindern mit mehrsprachigem Hintergrund werden angesprochen.

 

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Kapitel 16: Mediale Einflüsse auf die Sprachentwicklung

 

Medien spielen auch im Alltag von spracherwerbenden Kindern eine bedeutende Rolle. Die Wirkung der Mediennutzung auf den Spracherwerb hängt vom Medienformat, den Inhalten und der Nutzung ab. Während vor allem bildlastigen Medien eine eher negative Wirkung auf den Spracherwerb zugeschrieben wird, können sprachlastige Medien einen wertvollen sprachlichen Input liefern. Neben dem Förderpotenzial des Lesens sind diese positiven Effekte für unterhaltsame Hörspiele gut dokumentiert: Deren Nutzung macht Spaß, evoziert Aufmerksamkeit für den meist komplexen und wohlgeformten sprachlichen Input und lädt zur wiederholten Rezeption und damit Verarbeitung der Sprachdaten ein.

Kinderalltag ist Medienalltag.

 

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Kapitel 17: Sprachförderung und Musik

 

Da die Verarbeitung von Musik und von Sprache vor allem in den ersten beiden Lebensjahren eng miteinander verbunden und die rhythmisch-prosodische (musikalische) Strukturierung der an das Kind gerichteten Sprache grundlegend für den Spracherwerb des Kindes sind, ergeben sich viele Ansatzpunkte für eine musikalische Förderung oder Therapie. Ein weiterer Ansatzpunkt ist das Verständnis von Musik als Code und Ausdrucksform, mit denen wir Menschen kommunizieren und interagieren. Im Kapitel werden diese Ansatzpunkte für eine musikbasierte Sprach- und Kommunikationsförderung und -therapie ebenso dargestellt wie Befunde zur Musik- und Prosodieverarbeitung im frühen Spracherwerb und zu musikalischen Transfereffekten.

 

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Sprachentwicklung unter besonderen Herausforderungen

Kapitel 18: Sprachentwicklung bei Kindern mit Behinderungen

 

Bei der Sprachförderung und der Sprachtherapie von Kindern mit motorischen oder intellektuellen Behinderungen müssen die spezifischen Besonderheiten ihrer Sprachentwicklung berücksichtigt werden. Insbesondere die Herstellung geteilter Aufmerksamkeit und die Speicherung sprachlicher Informationen sind bei Kindern mit intellektueller Behinderung durch Einschränkungen der exekutiven Funktionen erschwert. Die Förderung der Kommunikationsfähigkeit und sozialen Teilhabe hat Vorrang vor dem Einüben formalsprachlicher Kompetenzen. Die Beratung der Eltern in Bezug auf die Gestaltung sprachförderlicher Interaktionsformen im Alltag ist ein obligatorischer Teil der Sprachförderung und Sprachtherapie. Die Einbeziehung alternativer Kommunikationsformen ist zur Sprachanbahnung sinnvoll.

 

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Kapitel 19: Sprachentwicklung, Diagnostik und Förderung bei Kindern mit Hörschädigung

 

Kinder mit einer Hörschädigung erleben besondere Hürden beim Zugang zu Sprache und Kommunikation, die sich auf ihre kognitive, soziale und emotionale Entwicklung auswirken können. Der Zugang zu Sprache, d. h. zur Laut- und/oder Gebärdensprache, ist deswegen für die Gesamtentwicklung von Kindern mit einer Hörschädigung von besonderer Bedeutung. Der vorliegende Beitrag erläutert die Besonderheiten des Spracherwerbs in dieser Gruppe, stellt Methoden der Sprachstandsdiagnostik in Laut- und Gebärdensprache vor und zeigt Förderansätze auf.

 

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